Die Stoßwellentherapie oder ESWL (Extrakorporelle Stoßwellen-Lithotripsie) ist eine moderne und nebenwirkungsfreie Therapieform bei schmerzhaften Krankheitsbildern des Bewegungsapparats. Stoßwellen sind hochenergetische Druckwellen, die Schallwellen ähnlich sind. Ihr Einsatz ist seit Anfang der 80er Jahre aus der erfolgreichen Behandlung von Nierensteinen bekannt.
Dieselben Stoßwellen werden in der Orthopädie zur Behandlung von verzögert heilenden Knochenbrüchen (Pseudarthrosen), Fersenspornerkrankung und Kalkschulter sowie mit geringerer Energie bei Sehnenansatz-Beschwerden wie Tennis- oder Golferellenbogen, chronischen Archillessehnenbeschwerden und Schleimbeutelentzündungen verwendet. Auch verhärtete Muskelabschnitte im Rücken-, Schulter- und Nackenbereich, sogenannte Triggerpunkte, die akute und chronische Schmerzen hervorrufen können, werden damit oft erfolgreich behandelt.
Spezialisierung
Wir haben zwei verschiedene Stosswellengeräte im Einsatz.
Eine radiale Stosswelle (DolorClast von EMS) zur Behandlung von oberflächlichen akuten und subakuten Erkrankungen des Bewegungsapparates und eine hochenergetische fokussierte Stosswelle (PiezoWave² von ELvation) zur punkt- und linienförmig präzisen fokussierten Therapie auch tiefer gelegener akuter bis chronischer Erkrankungsformen.
Oft setzen wir bei unserer schmerz- und patientenorientierten Stosswellentherapie sogar beide Geräte ein, was Ihnen und Ihrer Gesundheit zu Gute kommt.
Verfahren
Zur Stoßwellentherapie wird das Therapiegerät an der Erkrankungsstelle angesetzt. Die Therapiesitzung in unserer Praxis dauert in etwa 5 bis 15 Minuten. Normalerweise sind drei bis fünf Sitzungen im Abstand von ca. einer Woche nötig (je nach Art der Erkrankung und Größe des zu behandelnden Bezirks). Die Stoßwellentherapie ist unkompliziert und zeigt häufig eine schnelle schmerzlindernde Wirkung. Die therapeutische Wirkung kann aber auch verzögert (nach maximal 3-4 Monaten) noch eintreten. Der Therapieerfolg wird in der Regel mittels Ultraschall dokumentiert. Nebenwirkungen sind keine bekannt, jedoch kann es in seltenen Fällen zu einer Erstverschlechterung und Hämatomentwicklung kommen.
Kosten
Unter bestimmten Bedingungen wird die Stosswelle beim chronischen Fersensporn bis zu dreimal von der gesetzlichen Krankenkasse nach > 6 Monaten Leidenszeit übernommen. Deswegen und wegen der nicht annähernd kostendeckenden Bezahlung seitens der gesetzlichen Krankenkassen nehmen wir an diesem „Kassenmodell“ nicht teil.
Die Honorierung dieser individuellen Gesundheitsleistung (IGeL) erfolgt deshalb als Privatleistung nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) und beträgt für gesetzlich krankenversicherte Patienten zwischen 51.- EUR und 86,26 EUR je Behandlung.
Die privaten Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für diese Therapie, sollten aber im Vorfeld mittels Kostenvoranschlag informiert und bezüglich Kostenerstattung in Abhängigkeit des Krankheitsbildes angefragt werden. Bitte kontaktieren Sie uns in der Praxis bei weiteren Fragen.